Sonntag, 31. Mai 2020

Die Sprachlosigkeit in der Erotik

Viele Menschen wollen mehr Sex. Meistens meinen sie damit, dass sie besseren Sex wollen, was wiederum heißt, dass sie anderen Sex wollen. Aber wie sieht dieser andere Sex aus und warum habe ich ihn nicht? Das, was oft jahrelang praktiziert wurde ist irgendwann aus der gemeinsamen Schnittmenge der Vorstellungen entstanden.

Oft funktioniert dann aber das Altbewährte nicht mehr.

Neues ausprobieren sorgt meistens erstmal für Verunsicherung. Ist das überhaupt möglich, darf ich das? Wie reagiert mein Partner darauf? Immer wieder denke ich darüber nach, etwas zu sagen und aus Rücksicht schweige ich dann doch lieber und dann wird Sex zum Kompromiss. Mit dem Resultat von erotischem Desinteresse.

Wie kann die gemeinsame Schnittmenge vergrößert werden? Gemeinsame Entwicklung beginnt erst, wenn die zur Routine gewordenen Kompromisse gekündigt werden. Wenn ich offen dazu stehe, dass ich jahrelang Handlungen für gut befunden habe, die mir keine Lust verschaffen. Das Aussprechen von ungeliebten Praktiken stellt große Anforderungen an die seelische Reife jeder der Beteiligten, ist aber Voraussetzung für neue Impulse und um unbekannte Wege einzuschlagen.

Viele Menschen haben noch gar keine Sprache, um erotisch ins Gespräch zu kommen. Oder wissen nicht, wie sie ein Gespräch beginnen können. Oder sie sind zu sehr im „außen“ orientiert, was „man“ im Bett macht und was allgemein üblich ist und es bestehen diesbezüglich Unsicherheiten. Wichtig ist dabei über das eigene Erleben zu sprechen, um die Orientierung nach „innen“.

Um erste Impulse für das sinnliche Gespräch unter Liebenden zu erhalten eignet sich mein Webinar „Worte der Lust“, das am Dienstag, den 21. Juli 2020, 19-20 Uhr stattfindet.

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